Pentax hatte ein strategisches Problem in der patriarchalischen Führung des
Unternehmens - der Umstieg von M42 auf K wäre mit Einführung der Pentax
Spotmatic F zu setzen gewesen.
Das Spitzenprodukt war zweifelsohne die LX, die weitgehend konkurrenzlos
anzusehen ist.
Für die Wideraufnahme analog wäre eine K 1000 für die alten Optiken neu
aufzulegen, solide und dauerhaft, eine ideale Einsteigerkamera.
Für neue Optiken wäre dann eine grundlegend neue Kamera zu entwickeln,
mit AF etc. und wie weit die dann von Käufern angenommen wird ist eine
Frage.
Als Altpentaxianer, seit ~ 1967 mit der Spotmatic und vorzugsweise rein
mechanisch samt Spotmeter unterwegs, meine Motive laufen nicht davon
und bewegen sich auch nicht, war es dann Schluss mit der Einführung von
APS-C bei Pentax. Wechsel zu C mir den großartigen EF-Shift-Objektiven
dem 11-24 mm etc. Das alte 28er Shift von Pentax, seinerzeit gleich nach
dem Erscheinen als JP-Import erworben, war das Rückgrat auch meiner be-
ruflichen Aktivität – eine digitale Fortsetzung war nicht möglich und Pentax
war auch nicht bereit eine Serie als Variante für die optimale Weiterverwen-
dung der alten K-Optiken aufzulegen. Das von mir lange Zeit nicht geliebte
35mm 3,5er steht auch digital exzellent da. Aber warum soll man sich das
mit AF-confirm-chip antun, wenn es beim Umstieg auf C auch komfortabler
geht. Als Altkunde fühlte man sich nur, sonder war es auch, man war schlicht
verschaukelt, denn es wäre auch optimiert anders gegangen. Und wenn man
zu einem Neuinvest gezwungen wird, warum sollte man dann bei P bleiben,
das Objektivprogramm ist ausgedünnt, keine Shift auf der Höhe der Zeit etc.
und warum sollte man dann bei P bleiben wenn es professionell anders und
komfortabler geht? Das Anfassgefühle bei C ist nicht so wie einst bei P, aber
hinzunehmen.
Aus meiner Sicht, Spotmeter sind nach wie vor berechtigt, nur gibt es von
P keines mehr. Wer die Verwendung gewohnt war, schätzt diese Methode
bei der Fotografie von Bauwerken etc. und mit den rein mechanischen Ka-
meras gab es auch keine Batterie/Akku-Probleme. Von P gab es auch nicht
mal einen Hinweis, welche nicht Ag-Zellen bei welchen Kameras zu verwen-
den sind, da fühlt man sich schlicht verschaukelt und investiert wo anders.
Es wurden alle Kanzleistandorte auf C umgestellt. Zu meinem Studienbeginn
war in der Kollegenschaft P die Marke schlechhin, heute gibt es keinen mehr
der mit P fotografiert, dokumentiert etc. Warum ? P hat sich diesen Markt
versemmelt. Die *ist Ds war meine erste digitale DSLR. Sie landete nach
einigen wenigen Aufnahmeserien als Briefbeschwerer auf einem der Arbeits-
tische, für die benötigten Verwendungszwecke schlicht subminor geeignet.
Pentax hat einen Teil der zahlungskräftigen professionelle Klientel einfach
vernachlässigt und das war es. Wer eine Core-Klientel veschaukelt braucht
sich nicht wundern, wenn Markanteile verloren gehen. Eine von der K1-Serie
abgewandelte Kamera, die die alten Objektive bedient, z.B. mit 24 Mp hätte
bei den ehemaligen Kunden durchaus eine Chance, es gibt von den K-mount
Millionen Objektive und die sind mit einigen Ausnahme noch immer sehr gut.
Allein das manuelle Anfassgefühl für K im Bereich für slow Fotografie macht
Freude, M nicht mehr so sehr, aber immer noch Welten vor der Plaste-Welt.
Ich wäre mit zwei, drei Bodies mit von der Partie. Analog hatte ich immer
mehrere Kameras mit, um vor Ort Objektivwechsel bzw. Filmwechsel zu
vermeiden. Diesen Markt haben sie sich versemmelt, ebenso den weiterer
Produktlinien bis hin zu den Totalstationen in der Geodäsie, in Europa nahe-
zu unbekannt.
In dem Sinn, Neuauflage der K1000 für Einsteiger, mehr braucht es nicht und
eventuell ein AF-Modell nahe dem low-budget Bereich. Das wird es aber eher
nicht spielen, mit einer Variante K und focus-confirm wenn scharf eingestellt.
abacus