Vielleicht kann ich ja noch ein wenig beitragen. Ich habe mir in den letzten Wochen auch ein Heimstudio gebaut und habe - wie wohl ganz viele hier - mit 3 dieser ominös-berühmten Baustrahler begonnen. Die habe ich dann mal ohne Model einfach so aufgebaut, um mal die Ausleuchtung zu testen. Ergebnis: Ich war alleine vom hin- und herstellen nach einer Stunde klatschnass. Die Teile waren so endlos heiß, dass sie gleich in den Werkzeugschrank gewandert sind ... für die nächsten Renovierungsarbeiten
... abgesehen von den Stativen, die waren für die weiteren Arbeiten verdammt wertvoll. Wirklich, das war mir zu heiß und somit auch zu gefährlich.
Nächster anvisierter Schritt war die Überlegung, mit Halogenscheinwerfern zu arbeiten. Die haben aber alle nur unter 3.000°K => zu gelb. Außerdem muss man davon so viele haben, dass sich das im Vergleich zu meiner jetzigen Lösung (s.u.) nicht gerechnet hätte.
Das gleiche gilt für Überlegung Nr. 3: Energiesparlampen, denn die gibt es in Tageslichtfarbe. Der Haken: Im Bereich von <3.000°K gibt es die sogar für 3,-- EUR mit bis zu 115 W im Praktiker => Hoffnung kam auf. Sobald man aber Tageslichtfarbe haben möchte, muss man auf die guten Stücke von Osram zurückkommen, die dann 20,-- EUR je Stück kosten. Ich habe überall gesucht, aber keine Baumarkt führt die im Standardprogramm und beim Leuchten-Spezialisten bzw. im Baumarkt auf Bestellung gab es die nirgends billiger. Auch hiervon hätte ich mind. 6, besser 8 gebraucht, was mich den Gedanken daran verwerfen ließ => Kosten ohne Fassungen, etc. >160,-- EUR.
Dann habe ich mich mal bei Foto-Walser rumgetrieben und die kleinen Studioblitze für 60,-- EUR je St. gefunden. Die haben 100Ws (LZ 30) und den Vorteil, dass sie ein Einstelllicht haben, das Model nicht grillen und auch die Lichtfarbe passt. Stellte sich also nur die Frage, ob sie stark genug sind. Nach einigen Infos, die ich hier gesammelt, aber auch durch zahlreiche Mails und PN's von Usern hier bekommen habe (vielen Dank Euch noch mal
) , habe ich es gewagt und die Teile bestellt. Bislang hat erst das Einweihungshooting stattgefunden, weil die weiteren Bastelarbeiten etliche Abende geschluckt haben. Die Lichtstärke der Blitze reichen wirklich aus. Klar, dass die teureren besser sind, aber auch ich habe unter dem Vorsatz "low cost" gearbeitet.
Hinzu kam nun noch dieser Studioblitz für 20,-- EUR (LZ 20) von Walser, den ich als Spot einsetzen möchte.
Für den Reflektor habe ich einen Holzblock (10 cm Kantenlänge als Würfel) durchbohrt und auf ein Baustrahlerstativ geschraubt, ein passendes Rundholz darin verzapft und schwupps konnte ich den Studioblitz da drauf setzen. Hinzu kommen selbst gebastelte Reflektorschirme => den goldenen: Schirm aus dem Werbemittelversand bestellt und von innen mit Rettungfolie beklebt. Vor einer solchen Aktion kann ich aber nur warnen. Das Teil hat mich samt Sprühkleber, Rettungsdecke und Schirm ca. 20,-- EUR gekostet (Sprühkleber ist sauteuer) und dazu noch 6 Stunden eines schönen Sonntagnachmittags.
Beim silbernen wollte ich schlauer sein und habe ihn mit Chromlack besprüht. So lange der Lack nicht ganz durchgetrocknet war, sah das wunderbar aus. Aber dann fing er an, abzublättern. Also auch hierzu eine Warnung.
Anschließend musste ich dann feststellen, dass die Teile bei Walser für 20,-- EUR zu haben sind. Also nutze ich von den Werbeschirmen nun nur noch den rein weißen und habe 2 Schirme bestellt. ... supi
Der andere Blitz kommt als Hauptlicht in eine Softbox. Die habe ich in Anlehnung an einen Link, den ich aus irgendeinem Beitrag hier habe (finde ihn aber leider nicht mehr) gebaut bzw. das Rohgerüst den Mann einer Kollegin bauen lassen. Der ist Schreiner und sägt und verleimt perfekte Gärungen. Im Originalbauplan besteht die Box aus Styropor und ist von innen mit einer runden Neon-Röhre als Pilot-Licht und einerm Metz-Blitz als Blitz (was sonst
) ausgestattet. Googelt mal, dann findet ihr das bestimmt.
Ich habe das Teil aber aus Holz gemacht, da mir das doch stabiler vorkam. Wg. Studioblitz konnte ich ja auf die anderen Konstruktionen verzichten, so dass ich nur noch ein rundes Loch reinsägen und das Teil von innen mit der silbernen Seite einer Rettungsdecke bekleben musste. Dann eine Befestigung drangemacht und das Teil auch auf ein Baustrahlerstativ gebaut. Dann einen Rahmen gebaut, mit Architektenpapier beklebt und auch per Klettverschluss vor die Box gepappt.
Nun noch Molton (3x4 m) gekauft. 3 Dachlatten besorgt und aufeinandergeleimt, Papprolle vom Teppichhändler drumgestülpt und den Molton aufgerollt. Neben den Molton noch einen Rolladengurt über eine Rolle gedreht (Komfort ist alles
) und das ganze mit Winkeln an die Decke montiert, damit der Spielkeller der Kids auch weiterhin als Spielkeller genutzt werden kann und der Molton dennoch glatt liegt.
Dann noch Aufheller gebaut. 2 Ständer aus Holz gebaut und mit Klettband beklebt. Dann 3 Styroporplatten aus dem Baumarkt (ca. 50x100 cm) mit dem Gegenstück des Klettbandes beklebt. Die kann ich nun platzsparend wegräumen.
Wie gesagt, es war 'ne Menge Arbeit und hat dennoch etwas Geld gekostet. Ich habe immer wieder gestaunt, wie teuer doch die kleinen Utensilien wie Holz, Winkel, Schrauben, Folien, etc. in Summe sind, aber viele von Euch haben vielleicht bessere Quellen, um daran zu kommen (Chef, Papi, ....
). Ach ja: Voraussetzung bei mir war, dass der ganze Krempel auf möglichst kleinem Raum verstaut werden kann, deshalb ist manches komplizierter geworden. Aber der Keller gehört nun mal den Kids und ich habe da nur ab und zu Gastrecht.
Sorry, wenn ich jetzt nicht nur über die Beleuchtung geschrieben habe, aber die anderen Teile tragen in Sachen Geld und Mühe auch einen erheblichen Teil bei. Das sollte man bei der Überlegung, ob man sich was baut oder nicht, durchaus beachten. Und vielleicht interessiert den/die ein oder andere
das ja auch.
So, wenn noch Fragen bestehen, gebe ich gerne weitere Auskünfte. Die ersten Bilder vom Shooting kann ich euch aber nicht zumuten. Ich weiß aber jetzt, dass mit den Blitzen von der Ausleuchtung her alles in Ordnung ist.
Ich hoffe, ein wenig geholfen zu haben.