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Schärfentiefe, Schärfe auf unendlich, Hyperfokale Entfernung ; Ich hab nen Knoten

Kurzer Check:
Es gibt (gab?) wohl einen Markt für Einstellscheiben für die hyperfokale Entfernung.
Es gibt eine Aussage von 01af.

Beides zusammen passt nicht, oder?
 
Würde mich auch interessieren was spezielle "Einstellscheiben für die hyperfokale Entfernung" sind.

Eigentlich ist es ja ganz einfach:
Möchte ich bestmögliche Schärfe bei unendlich (Horizont) so fokussiere ich auf unendlich.
Möchte ich bestmögliche Schärfe des Motivs im Vordergrund so fokussiere ich auf diese Entfernung des Vordergrunds.
Möchte ich einen Kompromiss, d. h. akzeptable Schärfe sowohl bei unendlich als auch beim Vordergrund: dann hyperfokale Distanz.
Insofern kein Widerspruch zu 01af.
 
Es gibt (gab?) wohl einen Markt für Einstellscheiben für die hyperfokale Entfernung.
Nicht, daß ich wüßte.

Aber es gab einmal eine Autofokus-Spiegelreflexkamera – ich glaube, eine Canon EOS – die auf Knopfdruck das Objektiv auf die hyperfokale Entfernung einstellen konnte. Hat sich aber nicht durchgesetzt und wurde sehr bald wieder aufgegeben. Hätte diese Funktion irgend einen praktischen Nutzen, so würden das heute alle Kameras bieten.

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Beides zusammen paßt nicht, oder?

Walter Schulz: Was meinst du?
Ich weiß schon, was er meint. Er glaubt, was (vermeintlich oder tatsächlich) zum Kauf angeboten werde oder wurde, müsse stets einen tieferen Sinn haben. Und das stünde im Widerspruch zu meiner hier propagierten Auffassung, die hyperfokale Entfernung bzw. die Einstellung auf diese habe eben keinen nennenswerten praktischen Sinn. Aber das ist Quatsch. Denn angeboten wird nicht, was sinnvoll ist, sondern was sich verkaufen läßt ... oder wovon der Anbieter hofft, daß es sich verkaufen ließe.
 
......sog. maximal zulässige Streukreisdurchmesser (welcher im deutschsprachigen Raum mit dem Formelzeichen z bezeichnet wird)............
Das ist so nicht richtig. Bei Wikipedia wird das große Z verwendet, Schröder/Treiber verwenden in der Technischen Optik u und u', Haferkorn und Teicher in ihrer Literatur jeweils ϱ und ϱ'
Es ist auch sinnvoll nicht Z und erstrecht z zu verwenden, da dies sehr leicht zu Verwechslungen mit dem z und z' aus der Newtonschen Abbildungsgleichung führt.
 
Bei meiner Suche per Google hatte ich irgendwo auch so eine Einstellschablone gesehen. Leider finde ich das nicht wieder.


Edith: Wenn ich den größtmöglichen Schärfetiefenbereich möchte, dann stelle ich sicherlich auf die Hyperfokale Entfernung. Und dafür kann ich sicherlich mit so einer Schablone arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider ist mir aber noch immer nicht klar, auf was ich genau fokussiere, wenn ich auf unendlich fokussiere. Das dürfte ja demnach unabhängig von der Hyperfokalen Distanz sein.

Im Prinzip ja. Unendlich ist da, wo Entfernungsdistanzen für die Entfernungseinstellung irrelevant sind. Das ist blendenunabhängig. Die hyperfokale Distanz ist blendenabhängig.

Da steht aber etwas gänzlich anderes als das von dir im Eingangsposting genannte "gerade noch erkennbar".
Mit "akzeptabler Schärfe" ist jene Schärfe gemeint, welche auch als Kriterium für den vor und hinter der Fokusebene gelegenen Bereich der Schärfentiefe gilt. Und bei Einstellung der hyperfokalen Distanz reicht dieser hintere Bereich eben gerade bis unendlich - ganz einfach.

Ich hatte "gerade noch erkennbar" als etwas flapsig ausgedrückt für "entspricht noch gerade dem definierten Zerstreuungskreisdurchmesser" interpretiert. So war es wohl auch gemeint.

Letztlich spielt die Hyperfokale Distanz in der Praxis eine untergeordnete Rolle, weil nicht bewusst darauf fokussiert?!

Doch, man kann darauf fokussieren, wenn man so etwa weiß, wo in der Realität das ist. Natürlich kann man nur grob schätzen, aber bei einem Objekt in der Landschaft kann es falsch sein, genau auf das Hauptmotiv zu fokussieren - auch wenn sich die Trackingfunktionen bei spiegellosem AF genau darauf stürzen.

Aber es gab einmal eine Autofokus-Spiegelreflexkamera – ich glaube, eine Canon EOS – die auf Knopfdruck das Objektiv auf die hyperfokale Entfernung einstellen konnte. Hat sich aber nicht durchgesetzt und wurde sehr bald wieder aufgegeben. Hätte diese Funktion irgend einen praktischen Nutzen, so würden das heute alle Kameras bieten.

Canon hatte das von Anfang an, seit der EOS 650 von 1987. Es hat auch ziemlich lange gelebt und ist meines Wissens auch noch in die DSLR-Ära geschleppt worden. Der Haken dabei ist, dass in die Schärfentiefenberechnungen ein im Prinzip frei wählbarer Zerstreuungskreisdurchmesser eingeht. Wenn ich mich richtig erinnere, wird der traditionell mit 0,03 mm auf der Film/Sensorebene für Kleinbild angesetzt. Für dieses Erfordernis würde aber auch eine 3-MP-Kamera reichen, jede darüber hinausgehende Sensorauflösung wäre verschenkt. Daher müsste man für heutige Ausgabeansprüche kleinere Durchmesser wählen. Das hat Canon aber meines Wissens nie in den Individualfunktionen angeboten. Damit wurde es weitgehend witzlos.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich den größtmöglichen Schärfetiefenbereich möchte, dann stelle ich sicherlich auf die Hyperfokale Entfernung
Im Prinzip ja. (Es ist dabei jedoch nicht, wie du in #4 geschrieben hast, wie von Zauberhand statt von 20 m plötzlich alles von 2 m weg scharf; der "Gewinn" ist viel kleiner.)
Die hyperfokale Distanz ist blendenunabhängig.
Nein.
Da die Schärfentiefe blendenabhängig ist hängt natürlich auch die hyperfokale Distanz, bei ansonsten gleichen Parametern, von der gerade eingestellten Blende ab.
 
Canon hatte das von Anfang an, seit der EOS 650 von 1987. Es hat auch ziemlich lange gelebt und ist meines Wissens auch noch in die DSLR-Ära geschleppt worden. Der Haken dabei ist, dass in die Schärfentiefenberechnungen ein im Prinzip frei wählbarer Zerstreuungskreisdurchmesser eingeht. Wenn ich mich richtig erinnere, wird der traditionell mit 0,03 mm auf der Film/Sensorebene für Kleinbild angesetzt. Für dieses Erfordernis würde aber auch eine 3-MP-Kamera reichen, jede darüber hinausgehende Sensorauflösung wäre verschenkt. Daher müsste man für heutige Ausgabeansprüche kleinere Durchmesser wählen. Das hat Canon aber meines Wissens nie in den Individualfunktionen angeboten. Damit wurde es weitgehend witzlos.
Moin,

nicht ganz. Die EOS 650 hatte eine "Schärfentiefenautomatik". Dabei visierte man zunächst den Nahpunkt an und tippte den Auslöser an, dann den Fernpunkt und tippte erneut den Auslöser an. Die Kamera wählte dann – sofern möglich – eine Blende, mit der dieser Bereich hinreichend scharf abgebildet wurde.

Mit Pixelzahlen hat der maximal zulässige Zerstreuungskreisdurchmesser – und mithin auch die hyperfokale Distanz, um die es hier ja eigentlich geht – nichts zu tun. Denn dessen Größe definiert sich ja nicht aus technischen Eigenschaften unserer Geräte, sondern aus physiologischen Eigenschaften unseres Wahrnehmungsapparats.

Darüber, wie sinnvoll die Fokussierung auf die hyperfokale Distanz ist, kann man beliebig lange streiten. Fakt ist, dass man durch Fokussierung auf diese Distanz ein Bild mit (bei normaler Betrachtung des Bildes) hinreichender Schärfe von der Hälfte dieser Distanz bis unendlich erzielt. Fakt ist aber auch, dass alles, was sehr weit weg ist, nur noch "so gerade eben" als scharf wahrgenommen wird, ebenso alles, was sich nah an der vorderen Grenze des hinreichend scharfen Bereichs befindet. Es mag Motive geben, bei denen man einen solchen "maximalen" Schärfenbereich haben möchte. Man sollte sich aber auch darüber im Klaren sein, dass es vielleicht bildwichtige Teile in der Bildkomposition gibt (das gilt häufig als ein Merkmal guter Bilder), die sich gerade nicht in der hyperfokalen Distanz befinden. Wenn man aber auf letztere fokussiert, werden die bildwichtigen Teile damit um so weniger scharf (wenn auch bei normaler Betrachtung des Bildes immer noch hinreichend scharf), je weiter sie vor oder hinter dieser Entfernung liegen.

Viele Fotografen sind daher der Auffassung, dass es in der Regel sinnvoller ist, auf die bildwichtigen Teile zu fokussieren und damit diese mit bestmöglicher Schärfe abzubilden. Denn die bildwichtigen Teile (also das, was der Betrachter als solche empfindet und was der Fotograf hoffentlich antizipiert und bei seiner Bildgestaltung entsprechend berücksichtigt hat) werden von Betrachtern häufig genauer betrachtet, eben weil sie interessant sind. Und dann betrachtet der Betrachter eben nicht mehr unbedingt das Bild als Ganze "normal", sondern geht näher heran und schaut sich das genauer an (wie man beispielsweise bei der Betrachtung eines Gemäldes ein Detail entdeckt und dann näher an das Bild herantritt, um sich das genauer anzusehen – wie den vor der Lok flüchtenden Hasen in Turners gut 90cm*120cm großen "Rain, Steam, and Speed – The Great Western Railway"). Und dann wird er die leichte Unschärfe, die er bei der normalen Betrachtung des ganzen Bildes nicht wahrgenommen hat, eben doch wahrnehmen. Daher sind viele Fotografen der Ansicht, die Fokussierung auf die bildwichtigen Teile sei vorzuziehen und die hyperfokale Entfernung ein nach Auffassung mancher ein überbewertetes, nach Auffassung anderer ein eher schädliches Konzept. Aber diesen Auffassungen muss man sich nicht anschließen.
 
Hallo zusammen,
ich hab mir zu diesem Zweck diese kostenlose App auf‘s Handy geladen
Ist immer dabei und gibt auch ansonsten eine Vorstellung von den Zusammenhängen der Einflußfaktoren.
VG Vitrine
 
Wenn ich den größtmöglichen Schärfetiefenbereich möchte, dann stelle ich sicherlich auf die hyperfokale Entfernung.
Gewiß. Solange du für deine konkrete Bildabsicht in der Ferne, am Horizont, im unendlichen keine gute Schärfe brauchst und stattdessen eine "gerade noch akzeptable" Schärfe gemäß des vermöge des maximal zulässigen Streukreisdurchmessers definierten Schärfekriteriums ausreicht. Das ist dann der Fall, wenn bei Betrachtung des gesamten Bildes der Horizont nicht unscharf erscheinen soll, aber auch nicht blitzscharf zu sein braucht.

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Unendlich ist da, wo Entfernungsdistanzen für die Entfernungseinstellung irrelevant sind. Das ist blendenunabhängig.
Unsinn. Selbstverständlich ist "der Beginn von unendlich" ebenso blendenabhängig wie die Hyperfokaldistanz.

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... ein im Prinzip frei wählbarer Zerstreuungskreisdurchmesser eingeht. Wenn ich mich richtig erinnere, wird der traditionell mit 0,03 mm auf der Bildebene für Kleinbildformat angesetzt. Für dieses Erfordernis würde aber auch eine 3-MP-Kamera reichen, jede darüber hinausgehende Sensorauflösung wäre verschenkt. Daher müßte man für heutige Ausgabeansprüche kleinere Durchmesser wählen.
Wer im Zusammenhang mit Schärfentiefe von "verschenkter Sensorauflösung" faselt, hat das Konzept der Schärfentiefe ganz grundsätzlich nicht verstanden. Denn hier geht es nicht um mögliche Auflösung der Aufnahmegerätschaft, sondern um gerade noch akzeptable Schärfe im Auge des Betrachters. Und die ist vollkommen unabhängig davon, was die Technik maximal auflösen könnte.

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Mit Pixelzahlen hat der maximal zulässige Zerstreuungskreisdurchmesser – und mithin auch die hyperfokale Distanz, um die es hier ja eigentlich geht – nichts zu tun. Denn dessen Größe definiert sich ja nicht aus technischen Eigenschaften unserer Geräte, sondern aus physiologischen Eigenschaften unseres Wahrnehmungsapparats.
Ganz genau!

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Daher sind viele Fotografen der Ansicht, die Fokussierung auf die bildwichtigen Teile sei vorzuziehen und die hyperfokale Entfernung ein nach Auffassung mancher ein überbewertetes, nach Auffassung anderer ein eher schädliches Konzept.
Genau so sehe ich das auch.

Den Grund für die Überbewertung des Konzeptes der hyperfokalen Entfernung sehe ich im wesentlichen in zwei Punkten:
  • die Wendung"von x bis y wird alles mindestens so gerade akzeptabel scharf" wird verwechselt mit "von x bis y wird alles perfekt scharf"
  • das Wort "hyperfokal" klingt so irre superkalifragilistischexpialigetisch fachmännisch, daß man es einfach benutzen MUSS, wenn man ein richtiger Chef-Fotograf sein will
Für alle anderen gilt: Stelle auf das scharf, was bildwichtig ist. Wenn du dich nicht entscheiden kannst, worauf du scharfstellen solltest, dann fotografiere etwas anderes.
 
Ich freue mich für jeden Beitrag und bin für jeden Beitrag dankbar. Und ich freue mich insbesondere, wenn sie freundlich und ohne Schärfe formuliert sind :)

Also, ich denke ich habe alles soweit verstanden. Vielen Dank an Alle :)
 
nicht ganz. Die EOS 650 hatte eine "Schärfentiefenautomatik". Dabei visierte man zunächst den Nahpunkt an und tippte den Auslöser an, dann den Fernpunkt und tippte erneut den Auslöser an. Die Kamera wählte dann – sofern möglich – eine Blende, mit der dieser Bereich hinreichend scharf abgebildet wurde.

Ja. Und wenn man dabei einen Punkt auf faktisch unendlich setzt, bekommt man die Hyperfokaldistanz angewendet. Das ist sozusagen ein Teil dessen, was die Canons geliefert haben.

Mit Pixelzahlen hat der maximal zulässige Zerstreuungskreisdurchmesser – und mithin auch die hyperfokale Distanz, um die es hier ja eigentlich geht – nichts zu tun. Denn dessen Größe definiert sich ja nicht aus technischen Eigenschaften unserer Geräte, sondern aus physiologischen Eigenschaften unseres Wahrnehmungsapparats.

Es sind die Ansprüche, die sich ändern. 0,03 mm kriegt man auch mit 3 MP und 80er-Jahre-Suppenzoom hin. Wenn das der Anspruch ist, sind die heutigen 24 MP absurder Overkill. Wenn man heutige Auflösungen von Sensoren und Objektiven wirklich nutzen will, d. h. größere Ausgabeformate zur Detailbetrachtung haben will, sollte man auch die Anforderungen an Schärfentiefe und Bewegungsunschärfe nachziehen.

Darüber, wie sinnvoll die Fokussierung auf die hyperfokale Distanz ist, kann man beliebig lange streiten. Fakt ist, dass man durch Fokussierung auf diese Distanz ein Bild mit (bei normaler Betrachtung des Bildes) hinreichender Schärfe von der Hälfte dieser Distanz bis unendlich erzielt. Fakt ist aber auch, dass alles, was sehr weit weg ist, nur noch "so gerade eben" als scharf wahrgenommen wird, ebenso alles, was sich nah an der vorderen Grenze des hinreichend scharfen Bereichs befindet. Es mag Motive geben, bei denen man einen solchen "maximalen" Schärfenbereich haben möchte.

Du schreibst es eigentlich selbst: Dieses "gerade so eben scharf" kommt davon, dass man mit hochauflösendem Gerät weiterhin auf die steinalten 0,03 mm setzt. Wenn man das zugrundeliegende Postkartenformat tatsächlich anwendet, ist das Ende des Hyperfokalbereichs auch scharf. Und wenn man in die Formel mit einem heutigen Ansprüchen angemessenen Zerstreuungskreisdurchmesser geht und die resultierenden Daten für Blende und Entfernung anwendet, auch bei entsprechend anspruchsvolleren Ausgabegrößen und Betrachtungsabständen. Das Prinzip wird dadurch nicht falsch. Ja, ich weiß, es ist kaum möglich, die Aufnahmebedingungen so anzupassen, dass sie einen 45-MP-Sensor-nicht limitieren. Da muss man halt einen Kompromiss finden. Aber die 3-MP-80er-Jahre-Suppenzoom 0,03 mm sind nicht dieser Kompromiss.

Man sollte sich aber auch darüber im Klaren sein, dass es vielleicht bildwichtige Teile in der Bildkomposition gibt (das gilt häufig als ein Merkmal guter Bilder), die sich gerade nicht in der hyperfokalen Distanz befinden. Wenn man aber auf letztere fokussiert, werden die bildwichtigen Teile damit um so weniger scharf (wenn auch bei normaler Betrachtung des Bildes immer noch hinreichend scharf), je weiter sie vor oder hinter dieser Entfernung liegen.

Viele Fotografen sind daher der Auffassung, dass es in der Regel sinnvoller ist, auf die bildwichtigen Teile zu fokussieren und damit diese mit bestmöglicher Schärfe abzubilden. Denn die bildwichtigen Teile (also das, was der Betrachter als solche empfindet und was der Fotograf hoffentlich antizipiert und bei seiner Bildgestaltung entsprechend berücksichtigt hat) werden von Betrachtern häufig genauer betrachtet, eben weil sie interessant sind. Und dann betrachtet der Betrachter eben nicht mehr unbedingt das Bild als Ganze "normal", sondern geht näher heran und schaut sich das genauer an (wie man beispielsweise bei der Betrachtung eines Gemäldes ein Detail entdeckt und dann näher an das Bild herantritt, um sich das genauer anzusehen – wie den vor der Lok flüchtenden Hasen in Turners gut 90cm*120cm großen "Rain, Steam, and Speed – The Great Western Railway"). Und dann wird er die leichte Unschärfe, die er bei der normalen Betrachtung des ganzen Bildes nicht wahrgenommen hat, eben doch wahrnehmen. Daher sind viele Fotografen der Ansicht, die Fokussierung auf die bildwichtigen Teile sei vorzuziehen und die hyperfokale Entfernung ein nach Auffassung mancher ein überbewertetes, nach Auffassung anderer ein eher schädliches Konzept. Aber diesen Auffassungen muss man sich nicht anschließen.

Man kann schon festhalten, dass man gut daran tut, die Ausdehnung des Schärfentiefenbereichs mit ein Drittel nach vorn und zwei Drittel nach hinten zu verinnerlichen. Wenn ich ein Objekt fotografieren will, dass sich von mir weg erstreckt, tue ich ganz gut daran, nicht auf die nächstliegende Position, sondern auf etwa ein Drittel der Länge zu fokussieren - zumindest wenn die Prämisse ist, dass es innerhalb des Objekts keine Priorität gibt. Wenn ich z. B. zwei Objekte in unterschiedlicher Distanz habe, sollte ich ebenfalls auf eine Stelle in 1/3 Entfernung hinter dem ersten Objekt fokussieren - vorausgesetzt, da ist überhaupt was, worauf ich fokussieren kann. Und wenn ich feststellen muss, dass das so nicht machbar ist, weil ich unmöglich beides scharf kriege, muss ich halt die Konsequenzen draus ziehen und priorisieren. Ja, das berührt das Prinzip der Hyperfokaldistanz nur am Rand. Es ist aber das, was man wirklich daraus mitnehmen sollte.

Auf sachlich vorgetragene Einwände antworte ich auch. Der übernächste Beitrag nach dem hier zitierten gehört leider nicht dazu.
 
Es sind die Ansprüche, die sich ändern. 0,03 mm kriegt man auch mit 3 MP und 80er-Jahre-Suppenzoom hin. Wenn das der Anspruch ist, sind die heutigen 24 MP absurder Overkill.
Ich sehe, du hast das Konzept der Schärfentiefe immer noch nicht verstanden.

Also noch einmal, extra für dich: Die 0,03 mm auf Kleinbildformat sind nicht der Anspruch an die maximal mögliche Auflösung, sondern der an die mindestens nötige Auflösung, die das menschliche Auge bei Betrachtung des Bildes aus einem Abstand, der etwa der Bildiagonale entspricht, als gerade noch akzeptabel scharf anerkennen mag.

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Dieses "gerade so eben scharf" kommt davon, daß man mit hochauflösendem Gerät weiterhin auf die steinalten 0,03 mm setzt.
Seufz ... nein. Es kommt davon, daß man ein Bild mit bloßem Auge betrachtet und daß dieses für geringe Unschärfen eine gewisse Toleranz aufbringt. Die Physiologie des menschlichen Auges hat sich in den letzten 100.000 Jahren nicht nennenswert verändert; gemessen daran sind die 0,03 mm das allerneueste. Und daran wird sich auch in absehbarer Zukunft nichts ändern.

Oder bildest du dir allen Ernstes ein, deine Augen würden umso besser, je mehr Megapixel deine Digitalkamera hat? Was ist mit Leuten, die auf Film fotografieren ... oder gar keine Kamera besitzen? Dürfen die auch deine Bilder angucken?
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann schon festhalten, daß man gut daran tut, die Ausdehnung des Schärfentiefenbereichs mit ein Drittel nach vorn und zwei Drittel nach hinten zu verinnerlichen.
Diesen albernen Mythos verinnerlicht man besser nicht, denn er ist falsch.

Tatsächlich variiert das Verhältnis des Anteils der Schärfentiefe vor der Einstellebene zu dem dahinter im Bereich von 1:1 (im Makro- und Mikrobereich) bis 1:unendlich (bei der hyperfokalen Entfernung und jenseits davon). Gewiß – irgendwo dazwischen gibt es auch stets eine Entfernung, bei der das Verhältnis grad genau 1:2 beträgt – also ein Drittel zu zwei Drittel. Doch das ist nur ein einzelner Punkt auf einer langen und kontinuierlichen Skala – kein Wert, den es irgendwie "zu verinnerlichen" gälte.
 
die Ausdehnung des Schärfentiefenbereichs mit ein Drittel nach vorn und zwei Drittel nach hinten
Nö.
 
Ich sehe, du hast das Konzept der Schärfentiefe immer noch nicht verstanden.

Also noch einmal, extra für dich: Die 0,03 mm auf Kleinbildformat sind nicht der Anspruch an die maximal mögliche Auflösung, sondern der an die mindestens nötige Auflösung, die das menschliche Auge bei Betrachtung des Bildes aus einem Abstand, der etwa der Bildiagonale entspricht, als gerade noch akzeptabel scharf anerkennen mag.

Weißt du was? So schlau bin ich schon lange. Ich denke nur weiter. Natürlich kommen die 0,03 mm daher, wissen wir.. Steht auch alles schon da. Und das ist eben Postkartenformat. Und zu dieser Tatsache gehört auch, dass man bei dieser Ausgabegröße keinen Unterschied zwischen 3 MP und 24 MP und zwischen einem 80er-Jahre-Suppenzoom und einem hochwertigen Objektiv sieht (was die Auflösung betrifft). Völlig unmöglich, das menschliche Auge kann das bei dieser Ausgabegröße nicht differenzieren. Wer mit 0,03 mm rechnet, vergrößert auf Postkartenformat und kann sich somit die Investition in hochwertiges Fotogerät sparen. Wer aber vielleicht doch größere Ausgabeformate haben will und von einem Betrachtungsabstand ausgeht, bei dem man nicht mehr das ganze Bild sieht, der stellt höhere Ansprüche. Ans Fotogerät. Und wenn er mitdenkt, auch an den Zerstreuungskreisdurchmesser für die Schärfentiefenberechnung und für Bewegungsunschärfe.

Seufz ... nein. Es kommt davon, daß man ein Bild mit bloßem Auge betrachtet und daß dieses für geringe Unschärfen eine gewisse Toleranz aufbringt. Die Physiologie des menschlichen Auges hat sich in den letzten 100.000 Jahren nicht nennenswert verändert; gemessen daran sind die 0,03 mm das allerneueste. Und daran wird sich auch in absehbarer Zukunft nichts ändern.

Falsch. Es kommt davon, dass man die Voraussetzungen für die 0,03 mm nicht einhält, sondern näher rangeht ans Foto.

Oder bildest du dir allen Ernstes ein, deine Augen würden umso besser, je mehr Megapixel deine Digitalkamera hat? Was ist mit Leuten, die auf Film fotografieren ... oder gar keine Kamera besitzen? Dürfen die auch deine Bilder angucken?

Mit Film hat man problemlos höhere Auflösungen als 3 MP erreicht. Taugt also nicht als Maßstab. Die Augen sind immer die gleichen, aber die Betrachtungsweise ist eine andere.

Diesen albernen Mythos verinnerlicht man besser nicht, denn er ist falsch.

Tatsächlich variiert das Verhältnis des Anteils der Schärfentiefe vor der Einstellebene zu dem dahinter im Bereich von 1:1 (im Makro- und Mikrobereich) bis 1:unendlich (bei der hyperfokalen Entfernung und jenseits davon). Gewiß – irgendwo dazwischen gibt es auch stets eine Entfernung, bei der das Verhältnis grad genau 1:2 beträgt – also ein Drittel zu zwei Drittel. Doch das ist nur ein einzelner Punkt auf einer langen und kontinuierlichen Skala – kein Wert, den es irgendwie "zu verinnerlichen" gälte.

Es ist kein Mythos, sondern stimmt für einen ziemlich weiten Bereich. So, dass man damit was anfangen kann.
 
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