Die Lebensdauer vom Verschluss an Hand seiner Auslösungen zu erfassen ist das Eine. Um damit eine qualitative Einstufung der Mechanik vornehmen zu wollen das Andere.
Anhand eines Merkmals einen Rückschluss auf das Ganze ziehen zu wollen funktioniert ohne Kontext nicht.
Ein Beispiel hier im Forum werden/wurden immer mal wieder Profigeräte z.B. der 1Dx -Serie angeboten, wo aus dem Angebot hervorging, dass der Verschluss bei beispielsweise 84.000 Auslösungen erneuert wurde. Der Neue aber erst 1000 Auslösungen hinter sich hat und die Kamera damit wie neu wäre - ist sie aber nicht - denn die Spiegelmechanik ist ja die alte geblieben und hat nach wie vor 84.000 + Xweitere Auslösungen hinter sich.
Das Folgende ist meine Meinung/Beobachtung. Erstaunlich fand ich bei solchen Angeboten, dass es sich dabei oft um Geräte der Profiklasse handelt(e). Die Kameras könnten also durchaus oft im schnellen Serienbildmodus genutzt worden sein, was der Verschlusslebensdauer scheinbar nicht so dienlich ist. Es gibt Hochgeschwindigkeitsvideos, jene die Auslösung eines DSLR-Verschluss im Einzelbild und Serienbildmodus zeigen. Im Serienbildmodus "flattert" noch alles am Verschluss, während schon die nächste Auslösung erfolgt. Die mechanische Belastung im Serienbildmodus scheint also höher zu sein. Im Einzelbildmodus wird dafür der Verschluss immer aus seiner Ruhesituation ausgelöst.
Bei einer 5D von mir, die zu einem Großteil (gefühlt 90%) im Einzelbildmodus betrieben wurde, hat der Verschluss 2M Auslösungen gemacht, bevor seine Zeiten sichtlich anfingen nicht mehr zu passen. Gleichzeitig hat sich mehr und mehr auch der Verschleiß der Spiegelmechanik bemerkbar gemacht.
Nach Austausch vom Verschluss ist die Kamera für mich zwar wieder weitestgehend nutzbar, aber eben nicht !! vollumfänglich, da der (verschlissene) Spiegelkasten nach wie vor der alte ist, ich für diese alte Kamera keinen wirklich neuen Spiegelkasten mehr auftreiben konnte. Für meine Fotografiegepflogenheiten ist die Kamera dennoch wieder uneingeschränkt nutzbar.