Hallo Bea,
ich hab ne Reihe von Versuchen mit 50ern/28ern in Retro-Stellung, Zwischenringen, Vorsatzlinsen u.ä. zur Erlangung größerer Abbildungsmaßstäbe hinter mir. Seit 2 Wochen spiel ich nun ein bissi mit dem MP-E rum und bin sehr angetan.
Erste Eindrücke hab ich hier mal geschildert.
Das Lupenobjektiv ist von der Handhabung, der Abbildungsleistung und der Flexibilität um einiges besser .. was Du aber auch wirklich teuer (für den sehr begrenzten Anwendungsbereich Makro) bezahlen mußt.
MP-E - Retro-Lösungen
+ bessere Abbildungsleistungen
+ sehr flexibel zu handhaben
+ problemloses Handling mit Makroblitzen MR 14 und MT 24
+ bei gleichen Abbildungsmaßstäben i.d.R. größerer Abstand
+ größere mechanische Stabilität des Gesamtsystems
- deutlich höherer Preis
Gerade die Integration mit dem MR 14 war für mich ein ausschlaggebendes Kriterium .. wobei ich schon sehr interessante Lösungen mit Schienen, Schwanenhälsen und sonstewatt gesehen habe um zu einer vernünftigen Ausleuchtung des Bildfeldes zu kommen.
Als ganz persönliche Tipps noch folgendes:
- Sehr viele Motive sind mit avaible light nicht zu realisieren .. Du solltest eine adäquate Blitzlösung bei beiden Ansätzen von vorneherein berücksichtigen
- Oftmals sind Aufbauten mit Stativ nur schwer zu realisieren (bewegenede Motive, räumliche Beschränkung, Schleppunlust) .. deswegen macht ein MP-E erst wirklich Spaß, wenn Du mit Deiner Ausrüstung (90er+250D+event. Zwischenringe) bei großen Maßstäben (1:1 - 3:1) zufriedenstellende Ergebnisse Freihand/Einbein erzielst. Wenn Du noch größere Probleme bei der Motiverfassung/-verfolgung, dem Legen der Schärfe und der manuellen Belichtung hast ist die Gefahr groß, vom MP-E frustriert zu werden.
Grundsätzlich würde ich folgende Vorgehensweise anraten:
Es gibt Retro-Ringe (15-20 Euro, Brenner, Heliopan), mit denen Du gute und günstige Festbrennweiten (50, 35, 28, 24, ruhig alte FD) in Retro-Stellung vor Dein gutes Tamron schnallen kannst und enorme Abbildungsmaßstäbe erreichst. Mit ein bissi improvisierter Lichtführung (entfesselt/manuell) und viel geduld kommst Du zu anprechenden Resultaten. Wenn Du dann nach einigen Wochen feststellst, dass Dir diese Art Fotografie zu "arbeiten" zusagt und Du immer sicherer bei Motivererfassung/-verfolgung und Schärfelegung wirst, kannst Du endgültig über die Anschaffung eines MP-E entscheiden .. weißt dann aber selbst Bescheid worüber Du entscheidest und legst eine 1.000-Euro-Entscheidung nicht in die Hände der Miforumler
Ich hab noch mal 3 Bilder angehängt, die mit einem 50er Retro vor einem 105er Sigma enstanden sind (das 2. und 3. sind 100%-Crops, das 1. ein leicht gecroptes und dann stark verkleinertes)
Viele Grüße
Martin