Was hindert jemandem mit einer auf S/W gestellten Kamera, auf das Histogramm zu achten und knapp zu belichten?
Das wäre etwas ungünstig, denn es hat sich ja an der Technik nichts geändert. Abgesehen davon, daß das RAW-File wieder in Farbe wäre, hätte die Kamera immer noch mehr Reserven nach oben als nach unten. Diese Beobachtung gilt für den Vergleich meiner sämtlichen (digitalen) Farbkameras (drei Systeme und insgesamt sieben Kameras aus dreißig Jahren) zu meinen drei Monos (zwei Systeme). Diese Beobachtung ist vielleicht nicht allgemeingültig, aber ich würde es durchaus auch für andere Kameras so einschätzen.
In dem Fall, von wir hier reden, liegt das eben nicht am Unterschied zwischen einen SW-Sensor und einem auf "S/W gestellten" Sensor, sondern an unterschiedlichen Kameras und/oder deiner unterschiedlichen Herangehensweise vom Kopf her, was zum Teil auch am cleveren Marketing von Leica liegen dürfte.
Zu analog-Zeiten hatte ich keine Leica. Ich hatte auch meist nur eine einzige Kamera. Dennoch machte es einen Unterschied, ob ich einen Farbfilm verwendete oder einen Schwerz-weiss-Film. Den gleichen Unterschied, ob ich jetzt eine Farb-digitale in der Hand halte, oder eine Mono. Es machte aber auch einen Unterschied, ob ich mit einem 400er oder 100er Film loszog, insofern relativiert sich das, obwohl bei Letzterem der Unterschied nicht so gravierend war.
Würde ich mit der Mono in gleicher Weise an ein Bild herangehen wie mit einer Farbkamera, wäre die Ausschussquote deutlich höher. Nicht jedes Bild ist auch S/W-tauglich, was auch einen Teil das Spaßes ausmacht. Während man so ziemlich alles in Farbe fotografieren kann, was man auch sieht, ist das in S/W etwas begrenzter. Man hat ja nur Grautöne zur Verfügung. Manche Bilder in Farbe sind in S/W einfach nur flach.
daß man mit einem Klick von Farbe zu S/W konvertieren kann.
Dachte ich auch mal. Trotzdem hielt sich der Gedanke an eine rein Monochrome im Hinterkopf. Wie früher, mal nur mit Schwarz-weiss-Filmen losziehen. Nur eben digital, denn ich habe schon seit Anfang diesen Jahrtausends keine analoge Kamera mehr. Irgendwann hatte ich mir dann mal zuerst die Pentax K3-IIIm geholt, da sie zu einem Teil meiner Objektive passte. Das hat dann so viel Spaß gemacht, daß auch noch eine Q2m EInzug hielt, als kleine Zweitkamera zu den Farbkameras, leichtes Gepäck, das nebenbei locker am Handgelenk baumeln konnte.
Dann war oft genug die Farbkamera im Rucksack verblieben, während die Q2m zur Primärkamera avancierte. Da aber 28mm eigentlich so gar nicht meine Brennweite ist...
Ich konvertiere auch immer noch manchmal das ein oder andere Bild von Farbe in S/W, aber es ist nicht mehr das Gleiche. Ich habe die Farbfotografie auch nicht aufgegeben, sie existiert gleichberechtigt neben Infrarot- und S/W-Fotografie. Ich wage aber auch zu behauoten, daß auch meine digitale Farbfotografie definitiv sowohl von den Monochromen auls auch Infrarot-Spielereien mehr profitiert als gelitten hat. Man sollte es auf jeden Fall mal ausprobiert haben, bevor man es als belanglos abtut.