Ich habe es jetzt nochmal mit meinem Objektivpark in dem Bereich durchgespielt: EF 1,8/85 mm, altes Noname 2,8/135 mm, EF 3,5-4,5/70-210, altes Sigma 75-300.
Ergebnis: Die Zooms sind durchaus verwendbar bis leicht über 100 mm. Beide Festbrennweiten kann man vergessen. Beim 135er liegt der Fokus jenseits von Unendlich. Beim EF 1,8/85 nicht ganz, man kann da noch (hat IF) fokussieren, bekommt im Nahbereich aber massive Abbildungsfehler.
Es hängt auf jeden Fall auch vom Objektiv ab und nicht nur von der Brennweite. Die erreichbaren Abbildungsmaßstäbe mit den Zooms sind nett, aber wegen der Einschränkungen mit der Blende nicht so wahnsinnig beeindruckend. Das kriegt man mit einer Nahlinse genauso hin, bei besserem Komfort - kostet natürlich auch ein bißchen mehr als ein Adapter, vor allem als Achromat. Mit dem 18-55 hingegen wird es vom Maßstab her schon richtig spannend.
Bei schwereren Objektiven gibt es noch ein ganz anderes Problem mit der Retro-Stellung: Das ganze Gewicht hängt an dem Teil mit dem Frontgewinde. Bei meinen nicht ganz leichten Telezooms sind das rotierende Frontgruppen - denen traue ich nicht zu, große Kräfte auszuhalten.
Beim 18-55 ist Gewicht kein Problem, dafür die Fassung sonst nicht gerade vertrauenerweckend. Argh...
Insgesamt sehe ich die Retro-Technik nach wie nicht als eine billige Alternative zu den sonstigen Mitteln für den Nahbereich, sondern eher als Spezialtrick für extremere Abbildungsmaßstäbe.
Selbst decke ich Nah/Makro hauptsächlich mit einem schönen Balgengerät und 50 mm Objektivkopf aus den 70ern ab. Aber es soll jeder tun, wie es ihm gefällt.